Picus A

Oft wenn ich zur Türe hinaus trete höre ich im nahe gelegenen Wald den Specht klopfen. Ein schönes Geräusch. Doch wie sieht eine Spechthöhle im Innern aus?  Welche Struktur weist sie auf und wie könnte man den Raum sichtbar machen? Der für uns unsichtbare und verborgene Wohnraum dieses Tieres hatte mein Interesse geweckt und die Idee zum Projekt Picus war geboren.

Kaum angedacht rief ich beim Forstwart an, um mich zu erkundigen ob sie beim Fällen ihrer Bäume nach Spechthöhlen Ausschau halten könnten. Und obwohl ich etwas belächelt wurde, erhielt ich zwei Wochen später einen Anruf, ich könne eine Spechthöhle im Wald abholen. Mit der Motorsäge in eine tragbare Grösse geschnitten machte ich mich auf die Suche nach einem Sägewerk, welches mir das Holzstück aufschneiden konnte. Ein schwieriges Unterfangen wie ich feststellen musste, da das Holzstück für die einen zu gross, für andere wiederum zu kurz zum einspannen war, usw. Doch nach Tagen intensiver Suche wurde ich bei einem „Störsäger“ ganz in der Nähe fündig.

Schon von Beginn an war die Art des Umsetzungsmaterials klar – Glas. Einerseits weil ich die Härte, Fragilität aber auch die Transparenz dieses Materials wollte, andererseits wegen des Handwerkes Glasblasen. Denn früher, und zum Teil auch heute noch, entstehen Glasobjekte, indem man sie in gedrechselte und gewässerte Holzformen blässt.  Zu diesem Zweck suchte ich nun einen Glasbläser. Thomas Blank, ein Glaskünstler mit Atelier in Bern, hatte sofort ein offenes Ohr für mein Vorhaben. Nach einer ersten Besprechung starteten wir den Versuch, den Wohnraum eines Grünspechtes sichtbar zu machen. Unzählige Schritte wie Holzform vorbereiten, Glasfarbe bestimmen, Glasmenge berechnen, Glas blasen, auskühlen lassen, schleifen, sandstrahlen…waren nötig, bis das einzigartige Unikat Picus A fertig war.

picus1

picus2

picus3

picus22

picus19

picus21

picus18

picus5

picus17

picus7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

picus10